– Was wäre ein legendärer Trunk ohne einen Mythos, der sich um ihn rankt. Solches wird vom „Pijökel 55“ erzählt: Bremer Gymnasiasten, darunter Hans-Heinrich „Kuno“ Grote, entdeckten im Jahr 1955 auf dem Schulhof ein Wurzelholz. Dessen ungewöhnliche Form verleitete die Schüler zum Spintisieren: Was könnte das sein? Sie tauften das Holz auf den Namen Pijökel – kleines Ding. Der Pijökel entwickelte sich zum Klassen – Talisman und zum Symbol der Freundschaft. Er wird an einem geheimen Ort aufbewahrt und einmal im Jahr beim Jahrgangstreffen hervorgeholt. Bis heute existiert der Bund der „Pijökelfreunde“, der das Holz in einer Zeremonie verehrt. Passend dazu hat der „Pijökelfreund“ und spätere Pforzheimer Apotheker „Kuno“ Grote den gleichnamigen Kräuterlikör entwickelt. Die Bündler schlürfen ihn aus Löffeln. Folgender Dialog in Plattdeutsch zwischen Geber und Empfänger gehört nach alter Sitte dazu:
– „Ick sei di“ („Ich sehe dich“)
– „Dat freit mi“ („Das freut mich“)
– „Ick drink di to“ („Ich trinke dir zu“)
– „Dat do!“ („Das tu!“)
– „Ick heb di to drunken“ („Ich habe dir zugetrunken“)
– „Hast den Rechten droppen“ („Du hast den Rechten getroffen“)
– Den 42,5 – Prozentigen Kräutertrunk, dessen Zuckeranteil nur knapp über der Likörgrenze von 100 Gramm pro Liter liegt und der eisgekühlt sowie zimmerwarm genossen werden kann, schenkte „Kuno“ Grote zu besonderem Anlass auch im Bekanntenkreis aus. Nach dessen Tod beschloss Sohn Gabriel Grote, die „Pijökel“-Produktion aufzunehmen. Alles andere ist Erfolgsgeschichte…